Stolperstein-Putzaktion 8.5.2022

In zwei Teams putzten wir am 8. Mai in Tegel-Süd und Borsigwalde die in diesen Bereichen verlegten Stolpersteine:

In Tegel-Süd starteten wir vor der Gedenkstätte "Historischer Ort Krumpuhler Weg", 1942 - 1945 ein großes Lager für Zwangsarbeiter:innen.

 

 

 

Vor dem Haus Werdohler Weg 11 erinnert ein Stolperstein an unseren Genossen Walter Zimmermann. Er war in verschiedener Weise im Widerstand aktiv.

Näheres zu seiner Arbeit im Widerstand und seinem Schicksal finden Sie z.B. in seiner Biografie auf der Seite stolpersteine-berlin.de und bei Wikipedia in der Liste der Stolpersteine in Berlin-Tegel.

 

Hier wohnte Hans Coppi mit seiner Familie seit 1933, nach der Heirat 1941 dann auch seine Frau Hilde. 1942 wurden beide verhaftet ...

 

 

Am Borsigtor erinnern stellvertretend für alle Mitglieder 13 Stolpersteine an die Widerstandgruppe "Mannhart", die seit Beginn des 2. Weltkriegs war.

Ausführliche Informationen zur Geschichte der Gruppe "Mannhart" finden Sie z.B. hier: "Die Gruppe Mannhart. Widerstand im Norden Berlins".

 

Bei gleich 13 Stolpersteinen an einer Stelle putzt es sich gemeinsam viel leichter ...

 

Zwei Stolpersteine in der Schubartstraße, vor dem Putzen kaum von den Pflastersteine zu unterscheiden ...

 

Anna und Emil Becker wurden als Widerstandskämpfer verurteilt und hingerichtet.

Nach Recherchen von Gabriele Thieme-Duske und Eckhard Rieke, Mitgliedern der Reinickendorfer AG Stolpersteine, gehörten sie zur Familie bzw. den Freunden der Familie von Ernst Beuthke, einem Kommunisten, der im Thälmann-Bataillon am Spanischen Bürgerkrieg teilnahm und danach in der Sowjetunion arbeitete. 1943 kehrte Ernst Beuthke heimlich nach Berlin zurück. Nach seiner Verhaftung wurden zahlreiche Familienmitglieder und Freunde verhaftet. Von einigen der Verhafteten, darunter Anna und Emil Becker, ist bekannt, dass sie ohne vorherige Gerichtsverhandlung im KZ Sachsenhausen erschossen wurden.

 

Hans Schulz war Mitglied in einer Widerstandsgruppe in seinem Betrieb, die Teil der Jacob-Saefkow-Bästlein-Organisation war. Seine Biografie finden Sie z.B. hier.

 

Olena Wegera kam als Zwangsarbeiterin aus Kiew in der Raboma Maschinenfabrik Hermann Schoening in der Holzhauser Straße. Nach zweimaliger Einweisung in die Wittenauer Heilstätten und schließlich Verlegung in die Heil - und Pflegeanstalt Obrawalde bei Meseritz starb sie dort bereits nach 3 Tagen - vermutlich durch eine Vergiftung durch eine Medikamentenüberdosis (hierzu siehe ihre Biografie auf der Seite stolpersteine-berlin.de).

 

Karl Rasch war Epileptiker. 1908 wurde er erstmals und danach immer wieder deswegen behandelt, andererseits aber als tauglich im Ersten Weltkrieg eingezogen und im Einsatz verletzt. Er wurde zwangssterilisiert und 1939 in die Heil- und Pflegeanstalt Obrawalde zwangseingewiesen (siehe die Liste der Stolpersteine in Berlin-Tegel).